22.02.2018
Großes Interesse am Theaterstück zum Thema Geschlechtsidentität
Aufführung des Theaterstückes „Prinzip Katamaran“ der Freiburger Theatergruppe Theaterkollektiv RaumZeit am 31. Januar & 1. Februar 2018 im Berufsschulzentrum Bissierstraße findet ein großes und interessiertes Publikum.
Der zentrale Bereich des Berufsschulzentrums hatte sich für die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule, der Edith-Stein-Schule und der Getrud-Luckner-Gewerbeschule in einen Theatersaal verwandelt: Die Freiburger Theatergruppe „Theaterkollektiv RaumZeit“ spielte an beiden Aufführungen vor einem überfülltem Saal mit mehr Menschen als Stühlen – so groß war das Interesse. Von einer VAB-O- Klasse und Klassen der Berufsfachschulen, über Auszubildende, bis zu Schülerinnen und Schülern aus dem Berufskolleg und dem beruflichen Gymnasium war ein sehr buntes und großes Publikum anwesend. Dies war umso erfreulicher, als die Organisatoren mit dem Stück zu dem doch etwas sperrigen Thema Geschlechtsidentitäten am Berufsschulzentrum Neuland betreten und eine so große Nachfrage gar nicht erwartet hatten. Offensichtlich ist jedoch der Bedarf und das Interesse an diesem Thema an den drei Schulen sehr ausgeprägt.
Das aufgeführte Stück „Prinzip Katamaran“ erzählt die Geschichte von Toni Silberstein, die sich weigert in die Schublade geschlechtlicher Zuschreibungen gesteckt zu werden – eben entweder männlich oder weiblich, die in „Katamaranien“ klar definiert und voneinander abgegrenzt sind. Es ist eine Collage aus teilweise autobiografischen Erfahrungen in der Alltagswelt, was die Erzählung sehr authentisch macht und bei den Anwesenden gut ankam! Einige waren berührt, andere erkannten eigene Erlebnisse und wieder andere waren sichtlich irritiert. Damit wurde das Ziel der Organisatoren, dieses schwierige Thema am Berufsschulzentrum anzusprechen, mehr als erreicht. Nach dem Stück wurde im Publikum noch intensiv diskutiert und viele Lehrkräfte haben das Stück in ihren Ethik- oder Religionsunterricht eingebunden, wodurch eine weitere Auseinandersetzung gesichert ist. Manche Schülerinnen und Schüler fanden das Stück seltsam und peinlich, weil es auch die Dimension Liebe und Beziehungsgestaltung miteinbezieht und für Irritationen sorgt. Die große Mehrheit aber war hellauf begeistert: Einmal von dem Stück an sich, aber noch wichtiger auch davon, wie das doch so komplexe Thema auf die Bühne gebracht wurde und dadurch verständlich und erfahrbar wurde. Die „Message“ kam an! Vor allem junge Frauen haben sich in ihrer (untergeordneten) Rolle als Frau in unseren Gesellschaften wiedererkannt und nehmen für sich persönlich viel mit. Ein Zitat einer Schülerin bringt es auf den Punkt: „Dieses Theater macht die Schule hier gleich viel besser!“.
Die Organisatoren von der Mobilen Berufsschulsozialarbeit danken den Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung, die die Aufführungen überhaupt möglich machten, den Schulleitungen für ihre Offenheit für dieses Thema, sowie der Hausmeisterei und den Zimmerleuten für die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau!