Ihren heutigen Namen erhielt die frühere Gewerbeschule I im März 1987 in einem Festakt zu ihrem 150-jähigen Bestehen. Der Namensgeber Friedrich Weinbrenner wurde 1766 als Sohn eines Zimmerermeisters am Hof des Markgrafen von Baden geboren. Bereits mit 15 Jahren war er gezwungen die Werkstatt seines verstorbenen Vaters weiterzuführen, eigene Pläne zu fertigten und Bauten nach seinen Entwürfen zu leiten. Dennoch bildete Weinbrenner sich weiter und erwarb durch einen mehrjährigen Besuch des Gymnasiums und – ganz im Sinne der Aufklärung – autodidaktische Studien Kenntnisse in den Grundlagen der Baukunst. Seine Wanderjahre führten ihn zu den Akademien in Wien, Dresden und Berlin, sowie nach Rom.
1787, unmittelbar nach seiner Heimkehr aus Rom, wurde der junge Baumeister von Markgraf Karl Friedrich mit einer wohl einmaligen Aufgabe beauftragt: Das ursprünglich barock angelegte Karlsruhe, Hauptstadt des neuen Großherzogtums, sollte im Stil des Klassizismus für Repräsentationszwecke neu gestaltet werden. Diese Aufgabe erforderte neben einem hervorragenden Baumeister und Architekten auch sehr gut ausgebildete Bauhandwerker. Weinbrenner richtete deshalb in seinem Privathaus die „Bauhandwerkerschule“ ein. Er wurde so ein entscheidender Wegbereiter des badischen Schulwesens für den Handwerkerstand.
Mit ihm als herausragendem Baumeister und Vordenker der Gewerbeschulen haben wir einen idealen Namenspatron gefunden. In seiner Tradition sehen wir uns als Kompetenzzentrum zu den Themen Bau, Farbe, Holz und Stein, aber auch als Bildungsstätte, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellt und ihre Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, zur Lösung der zukünftigen Probleme beizutragen.